Wald und Forstwirtschaft in Remchingen
Die Wälder rund um Remchingen sind ein wertvoller Bestandteil unserer Landschaft und spielen eine bedeutende Rolle für die Erholung der Bevölkerung, für den Natur- und Umweltschutz sowie die nachhaltige Bereitstellung von Stamm- und Brennholz. Mit einer Fläche von etwa 550 Hektar erstrecken sich unsere Waldgebiete über mehrere Ortsteile, darunter die Wälder rund um Wilferdingen, Nöttingen und Singen. Sie bieten nicht nur einen Rückzugsort für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten, sondern auch für Wanderer, Spaziergänger und Naturfreunde.
Wichtig zu wissen: Nicht der ganze Wald auf Remchinger Gemarkung gehört auch der Gemeinde Remchingen. Es gibt auch etwas Privatwald und einen großen Teil Staatswald, der dem Land Baden-Württemberg gehört. Dazu gehört beispielsweise der Buchwald. Der Staatswald wird von der Landesorganisation ForstBW bewirtschaftet.
Nachhaltige Waldbewirtschaftung
Unter der Leitung unserer Revierleiterin Sarah Zwerenz wird der Remchinger Wald nach ökologischem, ökonomischem und sozial nachhaltigem Standard gepflegt. Das Ziel dieses Konzepts ist es, den Wald in seiner biologischen Vielfalt zu erhalten und gleichzeitig Holz als erneuerbaren Rohstoff zu gewinnen. Dabei wird stets darauf geachtet, dass nicht mehr Holz geerntet wird als nachwachsen kann. So bleibt der Wald langfristig stabil und gesund. Regelmäßige Durchforstungen, Neupflanzungen und eine effektive Jagd sind wesentliche Maßnahmen, um den Wald ökologisch und wirtschaftlich in Balance zu halten.
Alle 10 Jahre wird daher erst eine Inventur und anschließend eine 10-Jahres-Planung für die Waldbewirtschaftung durchgeführt, eine sogenannte Forsteinrichtung. Der gesamte Gemeindewald ist PEFC zertifiziert, das bedeutet, dass wir ausschließlich PEFC-zertifiziertes Holz verkaufen. Tipp: Schauen Sie doch mal auf Holz- und Papierprodukten nach dem Label.
Die Gemeinde Remchingen hat drei eigene Forstwirte, die für die Waldbewirtschaftung zuständig sind. Ein großer Teil der Arbeit, vor allem über das Winterhalbjahr, ist der Holzeinschlag. Aktuell werden jedes Jahr rund 4.000 Festmeter Holz eingeschlagen.
Waldnaturschutz
Eine Besonderheit im Remchinger Wald ist der Bannwald Bärengrund. Bannwald bedeutet, dass dort seit der Ernennung 2001 keine Bewirtschaftung mehr stattfindet und der Wald sich selbst überlassen wird. Dadurch soll vor allem die natürliche Zerfallsphase für viel Totholz sorgen. Inzwischen gibt es auch noch weitere 20 Hektar Stilllegungsflächen, auf denen der Wald sich ganz natürlich entwickeln kann.
Außerdem gibt es über 5.000 Habitatbäume, die eine besondere naturschutzrelevante Funktion für bestimmte Tierarten haben wie beispielweise Spechthöhlen. Auch der Waldboden ist ein wertvolles Ökosystem, daher ist die Befahrung außerhalb der Rückegassen strengstens verboten.
Baumarten
In Remchingen finden sich Laub- und Mischwälder, die die Vielfalt des Ökosystems Wald widerspiegeln. Die Buche ist mit rund 50 Prozent die häufigste Baumart und prägt unsere Wälder. Danach folgt die Eiche mit rund 15 Prozent und weiteres Laubholz wie Ahorn, Kirsche oder Linde sorgen für eine große Baumartenvielfalt. Beim Nadelholz ist die Douglasie die führende Baumart, gefolgt von Lärche, Kiefer und Fichte, bei denen der Anteil allerdings klimawandelbedingt sehr zurückgeht.
Waldpädagogik und Baumarten-Lehrpfad
Für die Bürgerinnen und Bürger sowie Kinder und Jugendliche bieten wir im Rahmen der Waldpädagogik regelmäßig spannende Angebote. Hier können Sie den Wald mit all Ihren Sinnen erleben und mehr über dessen Bewirtschaftung, Bedeutung für das Klima, die Artenvielfalt und den Schutz unserer Lebensgrundlagen erfahren. Waldpädagogische Veranstaltungen werden im Ortsblatt angekündigt oder können per E-Mail für Schulklassen angefragt werden.
Ein besonderes Highlight für Naturinteressierte ist unser Remchinger Baumartenlehrpfad im Singener Distrikt „Hegenach“. Auf diesem Pfad werden verschiedene heimische und nicht-heimische Baumarten gezeigt, die vielleicht in Zukunft eine wichtige Rolle in unseren Wäldern spielen könnten, da sie besser mit Trockenheit und Hitze zurechtkommen. Für Familien mit Kindern gibt es zwischendrin auch einen Picknickplatz mit Spielgerät.
Wir laden Sie herzlich ein, die Schönheit und Vielfalt unserer Wälder zu erkunden und sich auf dem Lehrpfad über unsere nachhaltige Waldbewirtschaftung zu informieren.
Notfall im Wald – und nun?!
Wenn was passiert, ist schnelle Hilfe entscheidend und das ist gerade im Wald schwieriger als sonst,zum Beispiel weil der Verletzte oder die Rettungskräfte über geringe Ortskenntnis verfügen, weil die Zufahrt über Waldwege erschwert ist oder am Unfallort eine unzureichende Mobilfunk-Abdeckung herrscht. Deshalb gibt es im gesamten Enzkreis sogenannte Rettungspunkte im und um den Wald. Das sind geografisch eindeutige Orte, die mit einem Schild markiert sind, auf dem sich Infos wie zum Beispiel der Name des Rettungspunktes befinden. Diese Punkte sind bei den Integrierten Leitstellen hinterlegt, sodass die Rettungskräfte genau wissen, wohin sie müssen. Die kostenlose „Hilfe im Wald“-App zeigt den nächstgelegenen Rettungspunkt grafisch und namentlich an und ermöglicht die Navigation dorthin. Die App lässt sich auch ohne Mobile Daten verwenden, wenn man das entsprechende Areal vorher als Offline-Karte herunterlädt.